Wenn Wölfe heulen

Wenn Wölfe heulen … was bedeutet das? Die Ankündigung einer romantischen, klirrend kal­ten Winternacht? Wohl kaum. Anfänglich heulten sie von Plakaten und über Leserbriefe für die Personenfreizügigkeit, die Wohlstand bringen sollte, für Schengen und Du­blin, die Si­cher­heit bringen sollten, für das Betrugs- und das Zinsbesteuerungs­abkom­men, wel­che das Bankkundengeheimnis bis 2014 völkerrechtlich schützen sollten, für den Sicher­heits­stütz­punkt Biberbrugg, der trotz bekannter Fehlkonstruktion mit arroganter Sturheit ge­baut wurde, für den Finanzausgleich, der den Kanton Schwyz mindestens viermal mehr belastet als im Abstimmungskampf behaup­tet wurde. Die Liste ist mehrere Seiten lang. Nun haben es (fast) alle gemerkt. Die Folgen der genannten Abstimmungsvorlagen sind verhee­rend. Nun kom­men sie aber wieder, die Wölfe. Sie haben zwar die politischen Fehlleistungen selbst fest­gestellt. Aber sie stehen nicht zu den eigenen Fehlern. Denn sie heulen wieder, gegen Ban­ken, gegen Wachstum, gegen Sparer, gegen Erfolgreiche usw. Ist aktuell sehr popu­lär, auch allseits bekannt. Aber statt die Ursachen bei sich selbst zu suchen, wer­den Sün­den­böcke und Bauernopfer gesucht. Naja, wenn Wölfe in Dämmerstunden heulen, dann sind sie noch lange keine Schafe. Und sie werden es auch nicht, solange sie andere für die eige­nen Fehlleistungen und Fehleinschätzungen verantwortlich machen. Das Jagdgeheul hat 2012 begonnen. Ich freue mich im 2013 auf alle, welche mithelfen, die effektiven Ursachen und Fehlleistun­gen zu be­heben.

 

7. Januar 2013                                          Nationalrat Dr. Pirmin Schwander
 

Wenn Wölfe heulen