Einmal mehr staune ich über die Kommentare über die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative. Ausgerechnet jene, welche die Bilateralen I und II in der Vergangenheit als einziger Weg verkauften, und über Jahre hinweg die Augen verschlossen vor deren sichtbaren Folgen, wollen uns nun den Weg weisen und die Bilateralen in keiner Weise kritisch hinterfragen. Im Klartext: Sie wollen sich nicht verändern. Ja, es ist bequem, weiterhin ohne Anstrengung zu profitieren. Die Mehrheit in unserem Land will aber nach meinen Beobachtungen und Wahrnehmungen einen anderen Weg, will eine Änderung, will mehr Lebensqualität. Das EWR-Nein ist längst zur Nostalgie geworden. Wer nun glaubt, die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative und die Bilateralen I und II könnten nebeneinander bestehen, ist auf dem Holzweg und täuscht vorsätzlich die eigene Basis. Die Masseneinwanderungsinitiative und die Bilateralen I und II beissen sich wie die direkte Demokratie und der EU-Beitritt. Wollen wir weiterhin Eigenständigkeit, Wohlstand für alle, Wettbewerbsfähigkeit, direkte Demokratie, Föderalismus und die Neutralität sicherstellen, brauchen wir echte und reale Alternativen. Wir brauchen grundlegende Veränderungen. Ein Freihandelsabkommen mit der EU ist eine dieser Alternativen zu den Bilateralen, ist eine dieser notwendigen Veränderungen.
Grundlegende Veränderungen sind schmerzlich. Sie sind auf tiefe Überzeugungen und klare Bekenntnisse angewiesen. „Wer aber nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“
19.März 2014 Dr. Pirmin Schwander, Nationalrat Lachen
Veränderungen statt Verlust |