Dankbarkeit!

Es ist nicht ganz einfach, in einem Klima der Verachtung und blinden Resonanz, die Nach­teile der anstehenden Steuergesetzrevision für den Mittelstand darzulegen. Wer sich einmal die Mühe nimmt, die Verhandlungsprotokolle der Kantonsratssitzungen seit 2004 nachzu­lesen, wird unweigerlich die aktuelle Finanz- und Steuerpolitik hinterfragen. Bereits an der Sitzung vom 18. März 2009 haben die SVP Kantonsräte Roland Urech und Paul Fischlin eine Verschiebung der Steuergesetzrevision 2010 gefordert und gewarnt: „Wenn Sie die Steuergesetz-Revi­sion heute behandeln und der Kantonsrat auf der Aufwandseite weiterhin ungebremst Ausg­aben beschliesst, müssen Sie in Zukunft der Bevölkerung auch erklären, warum Sie heute den Steuertarif gesenkt haben.“ Wie schon beim NFA 2004 hat die SVP also bereits 2009 die Zeichen der Zeit erkannt. Es gilt auch jetzt, mit Weitsicht zu handeln und die kleinen Sparer, den Mittelstand, die Hauseigentümer und das Gewerbe vor den verheerenden Folgen dieser Steuergesetzrevision zu warnen. Was Regierung, Kantonsrat und viele Lesebriefschreiber offensichtlich nicht zur Kenntnis nehmen wollen: Der Kanton Schwyz weist in den letzten Jahren sowohl bei den Einkommen wie beim Vermögen die grösste Streuung auf. Der Schuss gegen die „Reichen“ trifft damit buchstäblich ins Leere. Das Schwyzer Stimmvolk hat über Jahrzehnte praktisch jede überbordende Forderung nach mehr Staat abgelehnt und dafür gesorgt, dass der Aufwand pro Einwohner tief gehalten werden kann bzw. könnte. Eine gross­artige Haltung der Bürgerinnen und Bürger. Ein Dank an das Stimmvolk ist überfällig. Stattdessen werden die ganz „normalen“ Steuerpflichtigen mit höheren Liegenschafts­schätzungen und höheren Steuern regelrecht abgestraft. Offensicht­lich auch ein Zeichen der Zeit. Dankbarkeit ist Pflicht. Die Schwyzer Bevölkerung hat kein Recht darauf.

15. September 2014                                                                         Nationalrat Dr. Pirmin Schwander

 

Dankbarkeit!